Panorama Słupska / fot. K.Tomasik

Den Spaziergang sollte man mit der Besichtigung des Rathauses und dem Besteigen der Aussichtsterrasse beginnen, von wo aus man einen guten Blick auf den Ostteil der Stadt hat. Das Rathaus war 1899-1901 im seinerzeit populären neogotischen Stil erbaut worden und ist heute eine Visitenkarte der Stadt. Im Treppenhaus befinden sich Wandmalereien mit Motiven des Fischmarkts und einer Warenumschlagsszene vom Hafen in Ustka. Im Korridor des ersten Stocks befindet sich seit Mai 2004 in einem Schaukasten der symbolische Schlüssel zum Vereinigten Europa. In einem weiteren Schaukasten sehen wir die Replik des Glücksbären –eine Bernstein-Bären-Figur  aus der Steinzeit, die 1887 in der Gegend von Słupsk freigelegt wurde. Historiker gehen davon aus, dass es sich dabei um das Amulett eines Bärenjägers handeln könnte. Im ersten Stock befindet sich das Arbeitszimmer des Bürgermeisters mit 12 Wänden. Aufmerksamkeit verdienen die hundertjährigen originalen Tapeten, der Schreibtisch, die Glasmalereien sowie der heute elektrische Kronleuchter. Den Bürgermeister kann man gegen 14.00 Uhr in der Rathausgaststätte antreffen.

Nieruchomości

Im zweiten Stock finden im repräsentativen Saal 211 die Sitzungen des Stadtrats sowie andere Veranstaltungen statt. Aufmerksamkeit verdienen hier zwei Wandgemälde: die allegorische Darstellung der Verleihung des Stadtrechts im Jahre 1310 und die Szene, als die Einwohner der Stadt diese von den Kreuzrittern zurückkaufen.

Aufgang auf den Rathausturm

Saison: Mo.-Fr. 10.00-17.00 Uhr, Wochenende 10.00-14.00 Uhr (zu jeder vollen Stunde).

Außerhalb der Saison: Mo.-Fr. 10.00-15.00 Uhr, Samstag 10.00-14.00 Uhr (zu jeder vollen Stunde).

Eintritt: 3,00 Zl. normal, 2,00 Zl. ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner), Kinder bis vier Jahre Eintritt frei.

Nach Verlassen des Rathauses stehen wir auf dem Plac Zwycięstwa. Dann begeben wir uns in Richtung des gegenüber liegenden Jerzy-Waldorff-Parks. Am Park entlang befinden sich linkerhand die Überreste der mittelalterlichen Stadtmauern. Rechts sehen wir das Neue Theater (Repertoire: www.nowyteatr.pl) und die Philharmonie Sinfonia Baltica (www.filharmonia.sinfoniabaltica.pl).

Nach Verlassen des Parks gehen wir nach links in Richtung St. Jacek- Kirche aus dem 15. Jh. mit Renaissance-Altar und Barock-Orgel.  Vom 2. Juli bis zum 6. August finden hier jeden Donnerstag um 19.00 Uhr Orgelmusik-Konzerte statt. Eintritt frei. Hier konzertieren Musiker und Sänger aus der ganzen Welt. 2015 gastieren hier u.a. Künstler aus Kroatien, Weißrussland, Australien, Russland, Ungarn und Deutschland.

Orgelkonzerte 2015

St. Jacek-Kirche

7.,14.,21.,28. Juli, 4.,11. August

Hinter der St. Jacek-Kirche steht das Schloss der Pommerschen Herzöge (1586) mit dem Mittelpommerschen Museum. Daneben die Schlossmühle. Im Museum befinden sich einige Ausstellungen, z.B. von mit der Geschichte Pommerns und dem täglichen Leben der Bewohner verbundenen Exponaten, pommerscher Kunst, Schätzen der pommerschen Herzöge u.a. Eine Exposition ist der Stadtgeschichte gewidmet. Der Stolz des Museums ist jedoch die in Polen größte Sammlung von Werken des Künstlers Stanisław Ignacy Witkiewicz- Witkacy mit über 250 Bildern und Zeichnungen. In einer ständigen Ausstellung kann man ca.120 Gemälde bewundern, die zum Teil zyklisch ausgewechselt werden.

Schloss und Mühle

Öffnungszeiten des Mittelpommerschen Museums: Saison 1. Juli -15. September Mo. 10.00-15.00 Uhr, Die. – So. 10.00-18.00 Uhr. Außerhalb der Saison:  Mi.-So. 10.00 -16.00 Uhr (Mo., Die. geschlossen). Samstags Eintritt frei für alle ständigen Ausstellungen. Die Arbeiten von Witkacy befinden sich im 2. Stock des Schlosses. Eintritt: 12,00 Zl. normal, 8,00 Zl. ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner), Eintritt für den Schlossturm 2,00 Zl. normal, 1,00 Zl. ermäßigt.

Neben dem Schloss (hinter der Brücke) ist das aus dem 14. Jh. stammende Mühlentor, durch das man aus Richtung Danzig in die Stadt einfuhr. Am Tor -der Fischermarkt und auf diesem der Richter-Speicher, der Balken für Balken hierher umgesetzt wurde. Auf dem Fischermarkt wurde einst mit Fisch und Töpfereiwaren gehandelt. Heute gibt es die bei Touristen und Einheimischen beliebten und im Juli und August an den Sonntagen stattfindenden Greifen-Jahrmärkte.

Wir kehren nun vom Fischermarkt zurück, überqueren die Brücke und biegen dahinter nach rechts in Richtung Fluss ab. Wir begeben uns auf den nach Pf. Jerzy Popiełuszko benannten Boulevard, der am Fluss Słupia – einem bei Kanufreunden und aufgrund des Auftretens der Lachsforelle auch unter Anglern beliebten Ort- entlang führt. Hier gibt es zahlreiche Kanu-Ausleihstationen, die auch organisierte Kanufahrten anbieten. Es genügt, „kajaki Słupia“ in die Internet-Suchmaschine einzugeben.

Am Boulevard sieht man Reste der Stadtmauer sowie einen alten Wehrturm -die Hexenbastei (15. Jh.). Der Name ist kein Zufall. Im 17. Jh. war die Bastei ein Gefängnis für der Hexerei angeklagte Frauen. Daher auch die Wetterfahne in Gestalt einer auf einem Besen reitenden Hexe. Die Frauen wurden hier gefoltert, eingesperrt, verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der erste Hexenprozess fand 1651 statt, der letzte -1714. Insgesamt kamen 18 Frauen um. Heute befindet sich hier eine Abteilung der Baltischen Galerie für Moderne Kunst, wo Malerei, Bildhauerkunst, Fotografien und Flächeninstallationen ausgestellt werden.

Ausstellungen in der Baltischen Galerie der Modernen Kunst

www.bgsw.pl

27. April-17. Juni „The Red Poppy Fields” Kleine Galerie, ul. Partyzantów 31. Ausstellung von Arbeiten der Künstler Andras Boszo (HU), diSTRUKTURA (SR), Lara Chiarabellini (IT), Radenko Milak & Roman Uranjek (BiH / SI), Ernst Friedrich (DE), Borut Peterlin (SI), Darije Petković (CR), Karoly Sandor Aron (HU), Svatopluk Mikyta (SK) und andere (TBA)

8.Juli-30. August Hexenbastei. Ausstellung von Arbeiten des Künstlers Odo Marquard

Die Kleine Galerie ist werktags (Mo.-Fr. 9.00-17.00 Uhr) geöffnet. Die Hexenbastei ist täglich außer Montag 9.00-17.00 Uhr geöffnet. Juli und August Eintritt in eine Galerie: 6,00 Zl. normal, 4,00 Zl. ermäßigt, Gruppenkarte 3,00 Zl. (ab 10 Personen). Eintritt in beide Ausstellungen: 8,00 Zl. normal, 6,00 Zl. ermäßigt, Gruppenkarte 4,00 Zl. (ab 10 Personen).

Über den Boulevard gelangen wir zur Kowalski-Brücke. Rechts sehen wir das Landratsamtsgebäude mit seinem charakteristischen Turm, links -den Alten Markt. Nun gehen wir in Richtung des in der ul. Szarych Szeregów befindlichen und 1903 aus Backstein im eklektischen Stil (der mehrere architektonische Stile in sich vereint) errichteten Landratsamtsgebäudes. Hier befand sich von Anfang an der Sitz der Kreisverwaltung.

Hinter dem Landratsamt  -in der ul. Szarych Szeregów- befindet sich der Park des Warschauer Aufstandes. Dort steht ein Denkmal zu Ehren der Teilnehmer des Aufstandes –das erste seiner Art in Polen. Es entstand im September 1945 auf Initiative von ehemaligen Warschauern hin, die sich nach dem Krieg in Słupsk niedergelassen hatten. Man sagt, dass einige Backsteine aus den Warschauer Ruinen stammen.

Wenn wir durch den Park  des Warschauer Aufstandes gehen, stoßen wir auf die ul. Partyzantów . Rechts -die Baltische Galerie der Modernen Kunst. Etwas weiter gelangen wir an die Kreuzung mit der ul. Jana Kilińskiego. Direkt vor uns das Tor der Polizeischule, die 2015 ihr 70-jähriges Bestehen feiert.

An der Kreuzung  ul. Partyzantów – ul. Kilińskiego biegen wir nach rechts ab. In Höhe der Kreuzung mit der ul. Żwirki i Wigury befindet sich unter der Straße, dem Bürgersteig und den Gebäuden ein im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entstandener Friedhof, auf dem  Seuchenopfer begraben wurden. Wir sind nun an der Kreuzung  ul. Kilińskiego – ul. Kaszubska angelangt. Vor uns, auf einem Hügel, der kommunale Friedhof. Links der Gebäudekomplex der alten Brauerei (zweite Hälfte 19. Jh.). Vor dem II. Weltkrieg war sie eine der größten Brauereien in Pommern und wurde Sternbrauerei genannt, weil man hier das seinerzeit in Deutschland  populäre „Stern“ -Bier  braute. Nach dem Krieg wurde die Brautätigkeit fortgesetzt. Jetzt befinden sich die Gebäude in privater Hand. Allerdings kann man den Innenhof betreten und die interessante Industriearchitektur jener Zeit bewundern. Heute hat die Stadt keine Brauerei mehr. Im 16. Jh. besaßen die hiesigen Brauer das Handelsmonopol für Pommern. Im 17. Jh. gab es in der Stadt etwa 200 kleinere Braubetriebe, und auch die Einwohner  brauten Bier. Mitte des 19. Jh.s begann die Bierproduktion langsam einzuschlafen. Die kleineren Brauereien wurden von den großen, die in industriellem Umfang produzierten, verdrängt. Um 1815 gab es in Słupsk noch ungefähr 25 Braubetriebe, vor dem II. Weltkrieg waren es nur noch acht.

Wir gehen weiter und biegen in die ul. Kaszubska ein, bis wir zur Kreuzung (Kreisverkehr) der ul. Kaszubska, ul. Kościuszki (links) und ul. Madalińskiego (rechts) gelangen. In der ul. Madalińskiego befindet sich das Stadion des 650. Jahrestags. Hinter dem Stadion  -der Nordpark mit Alleen, Lauf- und Reitwegen und Kletterpark. Wir gehen aber nach links in die ul. Kościuszki, wo sich der Stadtteich befindet. Am Ende der Straße ist links ein großes Backsteingebäude – in der Vorkriegszeit die Mädchenschule. Heute sind hier Unterrichtsräume der Polizeischule. Wir überqueren den Fluss und sind am Kreisverkehr der ul. Kościuszki und  ul. Bałtycka (rechts), der ul. Poniatowskiego (geradeaus) und der ul. Kopernika (links). Wir biegen nun nach links in den Park in der ul. Kopernika ein. Rechts – der aus rotem Backstein errichtete Gebäudekomplex des ehemaligen Krankenhauses.

Am Ende des Parks in der ul. Kopernika gehen wir nach rechts und gelangen zum ehemaligen Landwarenhaus. Von dort aus kommen wir an die Kreuzung (Kreisverkehr) der ul. Kopernika und ul. Grodzka (geradeaus), der ul. Kilińskiego (links) und der al. Sienkiewicza (rechts), wo sich ein weiterer Park befindet. Dann gehen wir die ul. Grodzka geradeaus weiter. Links befindet sich das Gebäude der ehemaligen St. Nikolaus Kirche (13. Jh.), das heute die Stadtbibliothek beherbergt. Wenn wir die ul. Grodzka weiter gehen, gelangen wir zum Alten Markt. Eine auf dem Markt befindliche Fotografie zeigt das Vorkriegsantlitz dieses Platzes. Das frühere, von 1963-2010 bestehende Kino Milenium bildet die Markt-Nordfront. Es war einst das modernste seiner Art in Polen, verfügte über eine Panorama-Leinwand, bot 700 Personen Platz und war rege besucht.

Aber das Kino in Słupsk lebt weiter

Zwar gibt es das Kino Milenium nicht mehr, aber Słupsk hat noch zwei weitere Kinos -ein Multikino in der Galerie Jantar -ul. Szczecińska 58 (www.multikino.pl) sowie das Kino Rejs im Jugendkulturzentrum -al. 3 Maja 22 (www.emcek.pl).

Vom Alten Markt aus gelangen wir in die ul. Nowobramska. Links  -die mittelalterliche St. Marien Kirche (13. Jh.) mit einem 2004 u.a. aus Spenden der Bevölkerung wieder aufgebauten Barock-Kapitell. Der Turm selbst ist schief; seine Neigung beträgt 89 cm. Die Neigung des Turms sieht man mit bloßem Auge am besten von der ul. Mikołajska aus, wenn man am aus dem Jahre 1879 stammenden Postgebäude steht.

In der ul. Nowobramska kann man im Café Kafeina, dem Orient-Café oder in der Konditorei Góra Lodowa verschnaufen. Am Ende der Straße befindet sich das Neue Tor  (14./15. Jh.), durch das man einst aus Richtung Szczecin in die Stadt kam. Davor steht eine Straßenbahn -ein Denkmal zu Ehren der Straßenbahnen, die 1910-1959 in der Stadt fuhren.

Von der ul. Nowobramska biegen wir rechts in die ul. Filmowa und gleich wieder links in eine Grünanlage ein, gehen an einem Springbrunnen vorüber und durch einen  Fußgängertunnel. Wir befinden uns nun in einer Anlage -benannt nach den ersten Einwohnern von Słupsk. Vor uns die Verkaufsgalerie Podkowa, wie gehen aber weiter in die ul. Wojska Polskiego, die zu Bahnhof und Busbahnhof führt. 1869 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Bahnstation befand sich damals außerhalb der Stadt. Die heute zum Bahnhof führende Straße ul. Wojska Polskiego wurde später gebaut.

Wir weichen nun etwas vom Weg ab, biegen hinter dem Haus ul. Wojska Polskiego 6 in eine  Gasse ein und sind im  Innenhof des Theaterzentrums Rondo und des Zentrums für außerhalb der Regierung tätige Organisationen und gesellschaftliche Wirtschaft. Hier stand einst eine Synagoge, die im November 1938 der Kristallnacht zum Opfer fiel, woran eine an der wieder aufgebauten Mauer angebrachte Gedenktafel erinnert. Beim aufmerksamen Umschauen fällt ein eigenartiges, etwa 6 m hohes rostiges Rohr ins Auge, an dessen Spitze Vögel Rast machen. Es handelt sich hierbei um eine Tränke, die vermutlich in der ersten Hälfte des 20. Jh.s entstand. Aufgrund des natürlichen Wasserdrucks ist sie stetes mit Wasser gefüllt. Nach Betreten des Geländes vor dem Theater und dem Zentrum gehen wir nach links in Richtung einer schmalen Allee zwischen dem Theater und einem Haus in der ul. Niedziałkowskiego.  So gelangen wir auf den Kulturhof mit Bühne, Spielplatz, Trainingsgeräten und Tischtennisplatte. Am Kulturhof vorbei biegen wir nach links in Richtung ul. Wojska Polskiego ab, gehen an der linkes befindlichen Keramikwerkstatt des Kulturzentrums vorüber und durch das Tor von Haus Nr. 10 wieder auf die ul. Wojska Polskiego.

Auf der anderen Straßenseite befindet sich die seit 1975 bestehende erste Pizzeria in Polen (ul. Wojska Polskiego 47, Milchbar Poranek). Sie wurde von Tadeusz Szołdra -dem Vater der hiesigen Gastronomie- eröffnet. Bei einem Besuch in Italien hat ihm jenes Gericht so gut geschmeckt, dass er beschloss, es auch in Słupsk zu servieren. Da damals niemand wusste, wie eine Pizza zubereitet wird, unterschied sich die hiesige vom italienischen Original. Sie war kleiner, hatte etwas andere Zutaten, einen anderen Teig, aber trotzdem standen die Leute Schlange. Die erste Pizzeria entstand in der Milchbar Poranek und ist bis heute dort –gemütlich und unverändert wie einst. Auch heute noch erfreut sie sich größter Beliebtheit. Preis: 5,00-6,00 Zl. je nach Zutaten. Unseren Stadtrundgang beenden wir vor dem 1991 errichteten Bahnhof.

 

Bearbeitung des Reiseführers: Piotr Kawałek

Quellen:
www.piwomani.blogspot.com
Piotr Kawałek Mittelpommerscher Strandführer, Agora S.A., Warszawa 2011

 

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Informacja przygotowana przez Centrum Informacji Turystycznej w Słupsku prowadzoną przez lokalną organizację pozarządową Fundację Partnerstwo Dorzecze Słupi - Kontakt: CIT Słupsk / ul. Starzyńskiego 8 / cit@pds.org.pl / tel. 59 7285041